Klangbeispiele für verschiedene Arten von FAX und Fernschreib- Aussendungen


Vorwort:

Gerade im Kurzwellenbereich existieren eine Vielzahl von Sendern, die die unterschiedlichsten Arten von Übertragungsverfahren anwenden. Viele dieser Übertragungen sind zudem verschlüsselt.
Deshalb sagt der Klang einer Aussendung alleine noch nichts darüber aus, ob Sie dies Aussendung auch dekodieren können. Dies gilt insbesondere für Fernschreibaussendungen. Bitte quälen Sie sich nicht damit ab zu versuchen, Aussendungen zu empfangen, über deren Ursprung Sie sich nicht im klaren sind.

Die folgenden Klangbeispiele ("Soundbeispiele") wurden unter typischen Empfangsbedingungen aufgenommen.
Es sind jeweils nur kurze, ca. 10 Sekunden lange Aufnahmen, die einen Eindruck vermitteln sollen, wie sich bei korrekter Abstimmung des Empfängers die Aussendung anhören sollte. Sie sind nicht geeignet (weil zu kurz), zwecks Programmtest als Ersatz für einen Empfänger herzuhalten.

Alle Aussendungen auf Kurzwelle erfolgen in Einseitenbandtechnik (SSB). Bitte beachten Sie, dass Sie, wenn Sie eine FAX- oder Fernschreibfrequenz im Kurzwellenbereich aus einer Frequenzliste entnehmen, ihr Empfänger im Falle von FAX 1,9 kHz tiefer, im Falle von Fernschreiben 1,36 kHz tiefer als in der Liste angegeben eingestellt werden muss, und auf jeden Fall das obere Seitenband (USB) zu wählen ist.

Als "Daumenregel" kann man sich merken, dass praktisch alle kommerziellen Stationen auf Kurzwelle das obere Seitenband benutzen, während Funkamateure auf Frequenzen unterhalb und einschließlich des 40 m Bandes das untere Seitenband, darüber das obere Seitenband benutzen.

Hier nun einige Beispiele: (klicken Sie zum Anhören auf den jeweiligen Link)

Wetterfaxaussendung auf Kurzwelle

  • Praktisch sämtliche Wetterfaxaussendungen auf Kurzwelle erfolgen mit den Parametern IOC (Modul) 576, Trommeldrehzahl 120. (passender Empfangsmodus in JVComm32: Modus: FAX, Sub-Modus HF-Fax)

  • In den Pausen zwischen den einzelnen Aussendungen ist entweder gar nichts, oder aber ein andauernder Pfeifton zu hören)

  • Zu Beginn einer Aussendung und am Ende einer Aussendung werden für einen Zeitraum von mehreren Sekunden abweichende Töne ausgesendet, welche der Synchronisierung von Sendermaschine und Empfangsmaschine (in unserem Fall Ihr Computer) dienen.

Wetter-Fernschreibaussendung (RTTY) auf Kurzwelle

  • SYNOP-Meldungen werden ebenfalls in Fernschreiben ausgesendet und klingen nicht anders als normale Fernschreib-Wettermeldungen

  • Praktisch sämtliche Fernschreib-Wettermeldungen auf Kurzwelle erfolgen mit den Parametern Baudrate 50 und Shift 450. (passender Empfangsmodus in JVComm32: Modus: RTTY, Sub-Modus Baudot 50 / 450)

  • In den Pausen zwischen den einzelnen Aussendungen ist entweder gar nichts zu hören, oder es wird eine "CQ-Schleife" gesendet, d.h. es erfolgt eine ganz normale Aussendung mit einem sich wiederholenden Text, der Auskunft über das Stationsrufzeichen und ggf. weitere Sendefrequenzen gibt)

Wetter-Fernschreibaussendung (RTTY) auf Langwelle

  • Hier gilt das gleiche wie bei den Aussendungen auf Kurzwelle. Allerdings sind die Sendeparameter geringfügig anders: Baudrate 50, Shift 85. (passender Empfangsmodus in JVComm32: Modus: RTTY, Sub-Modus Baudot 50 / 85)

  • Die einzige mir bekannte Station, die Wettermeldungen auf Langwelle sendet, ist ein Sender des Deutschen Wetterdienstes auf 147,3 kHz. (Empfänger auf 145,94 kHz, oberes Seitenband!)

  • Diese Aussendungen lassen sich möglicherweise auch mit einem Empfänger empfangen, welcher sich nur bis herab zu 150 kHz einstellen lässt: Empfänger auf 150 kHz, unteres Seitenband wählen (!), und in JVComm32 die "Mittenfrequenz" von 1360 auf 2700 ändern sowie den mit "Rev." beschrifteten Knopf anklicken. Anschließend, falls der Empfänger über eine Passband-Abstimmung verfügt, diese passend einstellen (beide Töne müssen gut hörbar sein) bzw. den BFO passend einstellen.

NAVTEX- Aussendung auf 518 kHz

  • Passender Empfangsmodus in JVComm32: Modus: RTTY, Sub-Modus: NAVTEX)

  • Empfänger auf 516,64 kHz, oberes Seitenband!

  • Der Empfang von NAVTEX Stationen erfordert am Anfang etwas Geduld, da die Stationen jeweils nur alle vier Stunden für eine kurze Zeitspanne senden. Deshalb gestaltet sich der Empfang von NAVTEX mit einfachen Weltempfängern, die nur über einen BFO verfügen, oder deren Frequenzgenauigkeit bzw. -stabilität gering ist, äußerst schwierig.

  • In der Nähe der NAVTEX-Frequenz finden sich diverse andere Stationen, die kein NAVTEX aussenden. Bitte nicht die Aussendungen dieser Stationen mit den NAVTEX-Aussendungen verwechseln.

  • Einige Stationen auf Kurzwelle benutzen zum Aussenden von Wettermeldungen einen Modus, welcher sich "SITOR B" nennt (manchmal auch als "FEC" bezeichet. Sie können diese Aussendungen mit JVComm32 in der NAVTEX Einstellung empfangen.

Wettersatelliten - (hier: umlaufender NOAA Satellit ) im 137 MHz Bereich

  • Die Aussendungen der Wettersatelliten erfolgen in "AM-FAX" Bitte hierdurch nicht verwirren lassen, der Empfänger muss in Stellung "FM" betrieben werden. Einfache Scannerempfänger sind bedingt geeignet, da die Empfängerbandbreite normalerweise zu schmal ist. Trotzdem lassen sich oftmals selbst mit solchen Empfängern erstaunlich gute Resultate erzielen.

  • Wichtig ist allerdings eine gute, externe Antenne, da die Satelliten nur sehr wenig Sendeleistung machen.
    Ein Vertikalstrahler ist nur bedingt geeignet, da er "nach oben" praktisch nichts empfängt. Bauvorschläge für passende Antennen bzw. Angebote zu fertigen Antennenlösungen finden sich im Internet. Zum Einstieg lohnt sich ein Blick auf die Seite http://www.hffax.de

  • Die Sendeparameter der einzelnen Satelliten variieren geringfügig je nach Satellitentyp (NOAA, Meteor, OKEAN, ...). In JVComm32 sind hierfür diverse "Sub-Modes" vordefiniert, z.B. "NOAA S-N" Der Empfangsmodus ist hier ebenfalls immer "FAX")

Amateurfunk SSTV-Aussendung

  • SSTV wird im Amateurfunk hauptsächlich auf und in der Nähe der Frequenzen 3730 kHz (unteres Seitenband) und 14230 kHz (oberes Seitenband) betrieben.

  • Es existieren eine Vielzahl unterschiedlicher Übertragungsmodi, die aber fast alle irgendwie ähnlich klingen. Aktuelle SSTV-taugliche Empfangsprogramme (natürlich auch JVComm32) erkennen den verwendeten Übertragungsmodus automatisch und stellen sich darauf ein.

  • Bei dem Klangbeispiel handelt es sich um eine Aussendung im Modus "Martin 1"